Ob die Unterstützung des lokalen Sportvereins, die Hilfe für vor Krieg geflüchteten Menschen oder die Übernahme eines Ehrenamtes: Bürgerschaftliches Engagement ist gelebte Demokratie. Noch nie war Engagement so vielseitig, so vielfältig und so bunt. Überall entstehen neue Formen des Engagements, die Digitalisierung macht neue Angebote möglich. All das eröffnet dem bürgerschaftlichem Engagement neue Potenziale und eine neue Dynamik. Allerdings haben die Rahmenbedingungen mit den Veränderungen nicht Schritt gehalten. Die Bundesregierung hat sich deshalb das Ziel gesetzt, unter Einbindung der Zivilgesellschaft eine neue Engagementstrategie des Bundes zu entwickeln.
Engagement ermöglichen und erleichtern
Mit der Engagementstrategie soll das freiwillige Engagement erleichtert, die Rahmenbedingungen für bürgerschaftlich Engagierte verbessert und damit die Widerstandskraft der Zivilgesellschaft gestärkt werden. Die Strategie konzentriert sich dabei auf Themen, für die der Bund zuständig ist.
Breiter und niedrigschwelliger Beteiligungsprozess im Jahr 2023
Auf dem 7. Deutschen EngagementTag 2022 hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus einen breiten, einjährigen Beteiligungsprozess der Zivilgesellschaft gestartet. Über die verschiedenen Beteiligungsmöglichkeiten der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE), des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement (BBE) und des Bundesfamilienministeriums sind unzählige Vorschläge eingegangen, wie die Bundesregierung das freiwillige Engagement stärken und zukunftssicher unterstützen kann. Alleine über die Online-Beteiligung "Von Euch. Für Alle" der DSEE haben sich fast 7000 Engagierte und Nicht-Engagierte beteiligt und über 8000 Ideen eingebracht. Über die 123 "Bei Euch. Vor Ort"-Veranstaltungen wurden 3000 Teilnehmende von der DSEE erreicht. Engagierte und Fachleute diskutierten zudem in vier Zukunftslabs zur Zukunft des Engagements.
Über die Beteiligungsformate des Bundesfamilienministeriums und des BBE sind darüber hinaus fast 100 Stellungnahmen und Positionspapiere mit vielfältigen Empfehlungen zur Stärkung des Engagements eingegangen. Der Unterausschuss "Bürgerschaftliches Engagement" des Deutschen Bundestags hat den Beteiligungsprozess durch Fachgespräche intensiv begleitet. Mit dem 8. Deutschen EngagementTag hat dieser einjährige breite zivilgesellschaftliche Beteiligungsprozess seinen Abschluss gefunden.
Strategie der Bundesregierung wird erarbeitet
Im Jahr 2024 erarbeitet das Bundesfamilienministerium die Engagementstrategie unter Berücksichtigung der Empfehlungen aus der Zivilgesellschaft und stimmt sie innerhalb der Bundesregierung ab. Spätestens Ende 2024 soll die neue Engagementstrategie vom Bundeskabinett beschlossen werden. Sie löst dann die bisherige Strategie aus dem Jahr 2010 ab, die nicht mehr zeitgemäß ist.