Die Corona-Pandemie zeigt uns ganz aktuell, wie wichtig die Themen des Achten Altersberichts für unsere Gesellschaft sind. Der Videoanruf bei der Familie ist zur Normalität geworden und auch digitale Arzt- und Amtsbesuche setzen sich durch. Es zeigt sich aber auch, dass die digitale Teilhabe älterer Menschen noch nicht für alle gegeben ist. Höchste Zeit also, sich mit den Themen noch intensiver auseinanderzusetzen.
Mit zunehmendem Alter können auch alltägliche Dinge schwerfallen. Technische Assistenzsysteme oder Smart-Home-Technologien schaffen Abhilfe. Die Anwendungsgebiete sind - besonders für ältere Menschen - vielfältig: Elektronische Patientenakten, Fitnessarmbänder, Online-Kontaktpflege sozialer Beziehungen, virtuelle Amtsbesuche oder Online-Einkäufe sind nur einige Beispiele. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, muss die digitale Infrastruktur umfassend ausgebaut werden. Dazu gehören zum Beispiel der Netzausbau besonders in ländlichen Gebieten sowie die kostenfreie Bereitstellung von Internetzugängen im öffentlichen Raum.
Die durch die Digitalisierung verursachten Veränderungen sind weitreichend. Es ist zu bewerten, wo der Digitalisierung zum Schutz der Menschenwürde oder zur Vermeidung von Diskriminierungen auch Grenzen gesetzt werden müssen. Ältere Menschen als Nutzerinnen und Nutzer der Technologien müssen in Forschungs- und Entwicklungsprozesse einbezogen werden. Nur so können kulturelle, soziale und in der Bildung begründete Unterschiede berücksichtigt werden. Um ältere Menschen beim Umgang mit den digitalen Techniken und Diensten zu unterstützen, fördert das Bundesfamilienministerium bereits verschiedene Maßnahmen.
Die Gruppe der älteren Menschen ist genauso vielschichtig wie die Gesellschaft als Ganzes. Etwa 80 Prozent der Menschen rund um den Ruhestand haben einen Internetzugang. Unterschiede zeigen sich jedoch zwischen Menschen mit hohem und niedrigem Bildungsgrad, zwischen sozial besser und sozial schlechter gestellten Menschen sowie zwischen Männern und Frauen.
Ungleichheiten beim Zugang zu digitalen Technologien erfordern flächendeckende, passgenaue und qualitätsgesicherte Angebote. Das Umfeld von älteren Menschen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Neben Bezugspersonen im privaten und familiären Bereich sind das vor allem Personen in sozialen Berufen, gesundheitlicher Versorgung, Technik, Handwerk und der Wohnungswirtschaft. Die Bedeutung der Digitalisierung für das Leben älterer Menschen muss in den Ausbildungsordnungen stärker berücksichtigt werden. Auf diese Weise können ältere Menschen bestmöglich von der Digitalisierung profitieren.
Ältere Menschen und Digitalisierung - Bundesdrucksache
Erkenntnisse und Empfehlungen der Achten Altersberichtskommission
Findings and recommendations from the Eighth Government Report on Older People