Sexismus ist ein Massenphänomen, das in allen Teilen der Gesellschaft vorkommt. Sexismus zeigt sich etwa in Form von Herabwürdigungen, Grenzverletzungen und Machtmissbrauch aufgrund des Geschlechts. Sexismus kann zu ungleicher Chancenverteilung und zu sexueller Belästigung führen und ein Nährboden für Gewalt sein. Er verursacht Schäden bei den Betroffenen, aber auch in Unternehmen und Organisationen. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Sexismus und sexualisierte Gewalt in all ihren Erscheinungsformen zu verhindern und zu beenden.
Bündnis "Gemeinsam gegen Sexismus"
Ziel des Bündnis "Gemeinsam gegen Sexismus" ist es, Sexismus und sexuelle Belästigung zu erkennen und wirksame Maßnahmen dagegen zu verankern. Im Bündnis gegen Sexismus sind bereits über 800 Unterzeichnende aktiv. Es handelt sich um ein breites gesellschaftliches Bündnis, das die Bereiche, die besonders stark von Sexismus betroffen sind, in den Fokus nimmt. Das sind - auch nach einer vom Bundesfamilienministerium geförderten Pilotstudie von Professor Dr. Carsten Wippermann "Sexismus im Alltag" von 2019 - der Arbeitsplatz, der öffentliche Raum und der Bereich Kultur und Medien.
Mitglieder des Bündnisses sind unter anderem die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), der Deutsche Städtetag, der Bundesverband mittelständische Wirtschaft und der Deutsche Caritasverband. Weitere Bündnispartner sind Unternehmen wie Volkswagen, die BMW Group, die Charité́, und die Deutsche Bahn AG sowie Städte wie Hamburg, Bremen, Bochum, Dortmund oder Erlangen.
Das Bündnis greift aktuelle Themen auf. So fand im September 2023 ein Netzwerktreffen mit Expertinnen und Experten zum Thema Sexismus in der Musikbranche statt. Große Verbände wie der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft und die Association for Electronic Music sind ebenfalls Mitglieder im Bündnis.
Im Bündnis ist eine "Print-On-Demand"-Ausstellung entstanden, die niedrigschwellig zu Sexismus informiert und in Unternehmen, Organisationen und staatlichen Stellen gezeigt werden kann.
Das Bündnis verfolgt einen intersektionalen Ansatz: Es bezieht vielfältige Gruppen ein, die mehrfach von Diskriminierung betroffen sind, beispielsweise aufgrund ethnischer Herkunft, einer Behinderung oder auch von Antisemitismus. Mit Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit, Materialien und Empfehlungen werden die Aktivitäten der Bündnispartner unterstützt, damit Unternehmen und Organisationen gegen Sexismus vorgehen und Betroffene wirksam unterstützt werden.