
Am 12. und 13. Mai 2023 treffen sich in Berlin mehr als 200 Vertreterinnen und Vertreter der Schwarzen, afrikanischen und afrodiasporischen Community aus ganz Deutschland. Die Veranstaltung "16 Mal Schwarzes Leben in Deutschland" findet im Kontext der Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft der Vereinten Nationen (VN, englisch United Nations, UN) statt, die noch bis Ende 2024 andauert.
Bei unterschiedlichen Panel-Diskussionen diskutieren die Teilnehmenden unter anderem verschiedene Perspektiven auf die UN-Dekade. Außerdem stellen sich Initiativen aus ganz Deutschland vor und tauschen sich über ihre Arbeit aus.
Am 13. Mai finden Workshops statt zu den Themen "Struktureller und institutioneller Rassismus", "Schwarze Bewegungsgeschichte in Deutschland" und "Rassismuskritische Fürsorge für Schwarze, afrikanische und afrodiasporische Professionelle" statt.
Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus: "Das Jahr 2024 darf nicht der Endpunkt unseres Engagements für Schwarze, afrikanische und afrodiasporische Menschen sein. Wir wollen sie auch über die UN-Dekade hinaus stärken. Es gibt hier auf allen Ebenen weiterhin viel zu tun. Deshalb wollen wir konkrete Handlungsempfehlungen erarbeiten, die über die UN-Dekade hinaus Wirkung entfalten - und zwar im Bund, auf Länderebene und auch ganz gezielt in den Kommunen."
Afrozensus verdeutlicht Anti-Schwarzen Rassismus
Wie wichtig die Arbeit gegen Anti-Schwarzen Rassismus ist, zeigt der Afrozensus, die erste umfassende Studie zu Schwarzen, afrikanischen und afrodiasporischen Lebensrealitäten in Deutschland. Zentral für die Studie ist, dass Rassismus nicht als persönliche Erfahrung einzelner Personen vorgestellt wird, sondern vor allem institutionelle und strukturelle Muster des Anti-Schwarzen Rassismus nachzeichnet und dabei zeigt, wie diese in verschiedenen Lebensbereichen zusammenwirken. Eindrücklich wird deutlich, wie viele Schwarze Menschen in Deutschland alltäglich strukturell und individuell Rassismus ausgesetzt sind und wie sehr dieser Rassismus Zugänge zu Teilhabestrukturen, aber auch zu Wohnraum, Gesundheitsvorsorge, Arbeit oder Bildung einschränkt.