Am 16. November 2022 hat Ekin Deligöz, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesfamilienministerin und Nationale Kinderchancen-Koordinatorin, mit einer Keynote an einer Fachveranstaltung zum Thema "Starke Kinder für ein starkes und gerechtes Europa" im Europäischen Haus Berlin teilgenommen. Das Bundesfamilienministerium organisierte die Veranstaltung gemeinsam mit der Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa.
Ekin Deligöz: "Die Europäische Garantie für Kinder ist von großer Relevanz, um Kinderarmut und soziale Ausgrenzung von Kindern in der Europäischen Union zu bekämpfen. Die Veranstaltung bietet eine gute Gelegenheit, um sich gezielt über einen besseren Schutz, die Rechte von Kindern in Europa und deren Zugang zu grundlegenden Ressourcen, Diensten und Infrastrukturen auszutauschen. Als Nationale Kinderchancen-Koordinatorin bin ich optimistisch, dass wir mit vereinten Kräften einen wesentlichen Beitrag für die Kinder in Europa leisten können."
Die Fachveranstaltung ist das dritte und letzte Format der Veranstaltungsreihe zur Umsetzung des Aktionsplans zur Europäischen Säule Sozialer Rechte (ESSR). Der Austausch mit europäischen und nationalen Stakeholdern aus Politik und Zivilgesellschaft zu den Vorhaben des Aktionsplans und Politikansätzen der Mitgliedstaaten sowie die Umsetzung der Europäischen Garantie für Kinder waren Schwerpunkt der Veranstaltung.
Kinderarmut in der Europäischen Union bekämpfen
Etwa jedes vierte Kind in der Europäischen Union (EU) ist von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Die Corona-Pandemie hat bestehende Ungleichheiten dabei noch weiter vergrößert. Der von der Europäischen Kommission im März 2021 verabschiedete Aktionsplan zur europäischen Säule sozialer Rechte setzt das Ziel, die Zahl der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohten Kinder in der EU bis 2030 um mindestens fünf Millionen zu verringern. Um dies zu erreichen, ist ein integrierter Ansatz unerlässlich, der die Ursachen von Armut und sozialer Ausgrenzung in den Fokus stellt und den generationenübergreifenden Kreislauf der Armut durchbricht. Die Umsetzung der Ratsempfehlung zur Einführung einer Europäischen Garantie für Kinder ist ein zentrales Vorhaben des Aktionsplans dar.
Aktionsplan zur Europäischen Säule sozialer Rechte
Der demografische Wandel, die Digitalisierung, der Klimawandel und die gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie stellen die Menschen in Europa, die EU und ihre Mitgliedstaaten vor große Herausforderungen. Die ESSR und ihre 20 Grundsätze sind eine Richtschnur für ein starkes soziales Europa, das gerecht und inklusiv ist und Chancen für alle bietet.
Um die allgemeinen Grundsätze mit konkreten Vorhaben zu füllen, hat die Europäische Kommission im März 2021 einen Aktionsplan zur ESSR angenommen, der einen Fahrplan der EU für das soziale Europa bis 2024 enthält. Ziel ist es, damit die ESSR zu stärken. Außerdem geht es darum, das soziale Regelwerk der EU vor dem Hintergrund des ökologischen, digitalen und demografischen Wandels sowie der sozioökonomischen Folgen der Corona-Pandemie auf den neuesten Stand zu bringen.
Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung enthält ein klares Bekenntnis zur EU-weiten Umsetzung der ESSR und zur Bekämpfung sozialer Ungleichheiten.