Am 10. Januar hat Bundesfamilienministerin Anne Spiegel die Auftaktveranstaltung des Kompetenznetzes Einsamkeit (KNE) mit einem Grußwort eröffnet. Einsamkeit beeinflusst das Leben von vielen Millionen Menschen in Deutschland. Wird Einsamkeit chronisch, erhöht sich für Betroffene das Risiko für psychische und physische Erkrankungen und wirkt sich negativ auf ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben aus. Hier setzt das neu gegründete KNE an, um einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung und Vorbeugung von Einsamkeit zu leisten.
Anne Spiegel: "Einsamkeit hat viele Gesichter und Gründe und ist keine Frage des Alters. Die Corona-Pandemie führt dazu, dass sich mehr Menschen einsam fühlen. Unser Ziel ist es, Menschen zu erleichtern Wege aus der Einsamkeit zu finden. Dafür wollen wir das solidarische Miteinander und den Zusammenhalt der Gesellschaft stärken. Mit dem Start des KNE bündeln und teilen wir konkretes Wissen für konkrete Angebote und Orte, um Einsamkeit als Sackgasse zu beenden. Wir wollen bestehendes Engagement sichtbar machen und diejenigen zusammenbringen, die sich gegen Einsamkeit einsetzen. Bei diesem offenen Netzwerk sind alle eingeladen, sich einzubringen. Es wird uns dabei helfen, eine Strategie gegen Einsamkeit zu entwickeln. Zur Prävention und Bekämpfung von Einsamkeit sind wir als ganze Gesellschaft gefordert. Mit dem KNE gehen wir es an."
Benjamin Landes, Direktor des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik und Leiter des Projekts Kompetenznetz Einsamkeit: "Die Arbeit des Kompetenznetz Einsamkeit hat zum Ziel, die Strategien gegen Einsamkeit weiterzuentwickeln. Dazu wird das Thema aus zivilgesellschaftlichen, wissenschaftlichen und politischen Blickwinkeln betrachtet, um diese unterschiedlichen Perspektiven in den Austausch zu bringen. Es sollen Maßnahmen identifiziert werden, die der Vorbeugung und Bekämpfung von Einsamkeit dienen. Dabei legen wir einen Fokus auf die Praxis der sozialen Arbeit sowie auf vulnerable Gruppen, die ein besonderes Einsamkeitsrisiko haben."
Einsamkeit gesamtgesellschaftlich begegnen
Die Kernaufgaben des KNE sind, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das solidarische Miteinander zu stärken. Dazu werden Faktoren der aktiven Vorbeugung und Bekämpfung von Einsamkeit erforscht, Strategien gegen Einsamkeit weiterentwickelt sowie Wissen zum Thema weiterverbreitet. Zudem soll die Sensibilisierung in der Gesellschaft für einsame Menschen erhöht werden.
Das Projekt wird durch das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. durchgeführt und durch das Bundesfamilienministerin gefördert. Zunächst stehen bis Ende 2022 mehr als eine Million Euro zur Verfügung.