Studie "Hohes Alter in Deutschland" Menschen ab 80 Jahren sind mit ihrer Lebensqualität weitgehend zufrieden

Zwei ältere Frauen unterhalten sich lachend auf dem Balkon
Die meisten älteren Menschen sind mit ihrem Leben zufrieden © BMFSFJ

Der zehnte und letzte Bericht der Studie "Hohes Alter in Deutschland" (D80+), die vom Bundesseniorenministerium gefördert wurde, beschäftigt sich mit der subjektiven Lebensqualität der Menschen ab 80 Jahren. Untersucht wurde, wie zufrieden ältere Menschen mit ihrem Leben sind, wie wohl sie sich fühlen und wie gut es ihnen gelingt, ihren Alltag engagiert und nach den eigenen Wünschen zu gestalten. 

Zentrale Ergebnisse 

  • Mehr als drei von vier hochaltrigen Menschen in Deutschland sind mit ihrem Leben alles in allem zufrieden. Allerdings nimmt die Zufriedenheit ab, je älter die betrachtete Personengruppe ist. Als besonders unzufrieden mit ihrer Lebenssituation beschreiben sich ältere Menschen in Heimen.
  • Die subjektive Lebensqualität hängt von der Lebenssituation ab. Sehr alte Frauen verfügen im Vergleich zu Männern über geringere soziale und gesundheitliche Ressourcen. Eine gute soziale Einbindung im sehr hohen Alter ist mit einer höheren Zufriedenheit verknüpft, mit höherem Wohlbefinden, mehr erlebter Autonomie, einer stärkeren Verbundenheit mit dem Leben sowie einer höheren Wertschätzung, die sie in der Gesellschaft wahrnehmen.
  • Sehr alte Menschen in Deutschland fühlen sich gesellschaftlich wenig anerkannt. Nur etwas über die Hälfte (53 Prozent) gab an, dass die Gesellschaft ihre Lebensleistung wertschätzt. Weniger als ein Drittel fühlt sich von der heutigen Gesellschaft gebraucht. 
  • Die Sicht auf das eigene Älterwerden bestimmt die subjektive Lebensqualität im hohen Alter mit. Eine negative Sicht auf das Älterwerden macht es schwerer, auch im hohen Alter noch aktiv mit dem Leben verbunden zu bleiben und sich Ziele zu setzen. Es ist daher umso wichtiger, solchen Vorstellungen und negativen Erwartungen an das eigene Älterwerden gezielt entgegenzuwirken.   

Zusammenfassend sind Zufriedenheit und Wohlbefinden im hohen Alter weitverbreitet. Die Ergebnisse der Studie legen aber auch nahe, dass die Lebensleistung sehr alter Menschen sichtbarer werden muss und es mehr Möglichkeiten für eine kontinuierliche, erkennbare und anerkannte Mitgestaltung der Gesellschaft braucht. Mit der Studie D80+ wird die empirische Basis für die Diskussion über Teilhabemöglichkeiten im Alter erweitert. 

Angebote gegen Einsamkeit

Damit sich ältere Menschen wohler, selbstbestimmter und  wertgeschätzter fühlen, fördert das Bundesseniorenministerium vielfältige Angebote gegen Einsamkeit im Alter. Ein Programm zur Stärkung der sozialen Teilhabe älterer Menschen mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds unterstützt Menschen frühzeitig am Übergang in die nachberufliche Phase. Ein Modellprojekt des Malteser Hilfsdienstes hilft vor allem hochaltrigen Menschen soziale Verbindungen zu stärken und so Einsamkeit zu überwinden. Außerdem wird eine Strategie gegen Einsamkeit erarbeitet.

Auch viele Mehrgenerationenhäuser haben spezielle Angebote für hochaltrige Menschen. Schwerpunkte sind hierbei Angebote gegen Einsamkeit sowie solche zur Förderung von Mobilität, Gesundheit und Beweglichkeit, Bildung, Begegnung und Austausch. Daneben werden auch Unterstützungsangebote für ein selbstbestimmtes Leben umgesetzt.

Die Studie "Hohes Alter in Deutschland" (D80+)

Die Studie "Hohes Alter in Deutschland" (D80+) wurde vom Bundesseniorenministerium gefördert und vom Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health (ceres) sowie dem Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA) durchgeführt. Dafür wurden seit November 2020 im gesamten Bundesgebiet mehr als 10.000 zufällig ausgewählte Personen im Alter ab 80 Jahren befragt. Bereits erschienen sind Kurzberichte