Frauen vor Gewalt schützen Bessere Unterstützung für Frauenhäuser und ambulante Hilfseinrichtungen

Das Bild zeigt die Ministerinnen und Minister sowie Senatorinnen und Senatoren während der Konferenz in Bremerhaven.
Die Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister, -senatorinnen und -senatoren der Länder während der Konferenz in Bremerhaven © Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport

Viele Frauen und ihre Kinder erfahren Gewalt in den eigenen vier Wänden, also an einem Ort, wo man sich eigentlich sicher fühlen sollte. Allein 2016 waren fast 110.000 Frauen in Deutschland von Partnerschaftsgewalt betroffen – und das sind nur die Fälle, die der Polizei gemeldet werden. Die Dunkelziffer ist weitaus höher. Auf der Gleichstellungs- und Frauenministerkonferenz (GFMK) in Bremerhaven machte Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey deutlich, dass das Hilfsangebot ausgebaut werden muss.

Dr. Franziska Giffey:

"Diese Frauen brauchen dringend Schutz. Der Staat muss dafür sorgen, dass es genügend Angebote gibt, um Frauen in Notmomenten aufzufangen und ihnen dabei zu helfen, sich dauerhaft aus Gewaltsituationen zu befreien. Mein Ziel ist der Ausbau und die finanzielle Absicherung der Arbeit von Frauenhäusern und ambulanten Hilfs- und Betreuungseinrichtungen. Darum werde ich einen 'Runden Tisch' von Bund, Ländern und Kommunen einberufen. Wichtig ist mir, dass wir ganz konkret etwas verbessern. Darum plane ich ein Investitions-, Innovations- und Sanierungsprogramm. Zu den finanziellen Mitteln bin ich bereits mit dem Bundesfinanzminister im Gespräch. Wir brauchen eine Lösung, die auch langfristig trägt. Das wird nur gelingen, wenn alle an einem Strang ziehen. Darum will ich, dass Bund, Länder und Kommunen hier eng zusammen arbeiten."

Schutz und Hilfe für Frauen

Jedes Jahr finden über 34.000 von Gewalt betroffene Frauen mit ihren Kindern Zuflucht in einem der rund 350 Frauenhäuser sowie einer der 40 Schutz- beziehungsweise Zufluchtswohnungen. Darüber hinaus gibt es mittlerweile mehr als 800 Fachberatungsstellen zu Gewalt gegen Frauen. Doch vielerorts reicht das Angebot leider nicht aus. Das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen bietet unter der Telefonnummer 0 8000 116 016 rund um die Uhr, anonym und in 18 Sprachen Beratung an.

Investitionsprogramm zur Weiterentwicklung der Unterstützungsangebote

Ein Runder Tisch soll in der zweiten Jahreshälfte seine Arbeit aufnehmen. Ein zentrales Ziel der Gespräche werden Selbstverpflichtungen von Bund, Ländern und Kommunen zur Weiterentwicklung der Unterstützungsangebote sein. Außerdem werden Eckpunkte für ein Bundesinvestitions- und -Innovationsprogramm besprochen. Auch weitergehende bundesgesetzliche Lösungen sollen diskutiert und entwickelt werden, beispielsweise in Form einer Kostenübernahme für die Unterkunft im Frauenhaus oder eines Rechtsanspruchs auf Schutz und Beratung. Mit dem Bundesinvestitions- und –innovationsprogramm will der Bund einen Beitrag zur Schließung von Lücken im Versorgungssystem leisten.