Seniorinnen und Senioren leben in Deutschland sicher. Dennoch gibt es bestimmte Lebensbereiche und Situationen, in denen gerade ältere Menschen im Visier von Kriminellen sind. Diese haben es zumeist auf Geld und Wertgegenstände abgesehen. Ablenkung und Täuschung spielen dabei eine große Rolle. Oft ist das eigene Zuhause der Tatort.
Aktionsprogramm "Sicher leben im Alter" (SiliA)
Im Rahmen des Aktionsprogramms "Sicher leben im Alter" haben das Bundesseniorenministerium und die Deutsche Hochschule der Polizei (DHPOL) unterschiedliche Maßnahmen zum Schutz älterer Menschen erarbeitet. Nachzulesen sind sie unter anderem in der Broschüre "Rate mal, wer dran ist?". Die mehrfach überarbeitete und 2021 neu aufgelegte Publikation gibt Tipps, wie sich ältere Menschen vor Vermögensdelikten wie etwa Trickdiebstählen oder dem sogenannten Enkeltrick schützen können.
Schutz vor häuslicher Gewalt
Beraterinnen und Berater wurden im Rahmen des Aktionsprogramms zu spezifischen Bedürfnissen älterer Opfer von häuslicher Gewalt und zur Schaffung von Schutzraumangeboten geschult. In der Modellregion Hamburg wurden seither Beratungs- und Hilfsangebote aus dem Bereich Opferhilfe gezielt auf ältere betroffene Frauen abgestimmt.
Misshandlung und Vernachlässigung vorbeugen
Ein weiterer Schwerpunkt des Aktionsprogramms war die Prävention von Misshandlung und Vernachlässigung in der häuslichen Pflege. In einer Kooperation mit sechs Pflegediensten und einer Pflegeberaterin wurden hierzu in der Modellregion Essen Handlungsansätze entwickelt und in der Praxis erprobt.
Forschungsprojekt "Sicherheitspotenziale im höheren Lebensalter" (SiPo)
Das Forschungsprojekt "Sicherheitspotenziale im höheren Lebensalter" widmete sich der Frage, wie ältere Menschen selbst für die eigene Sicherheit sorgen können. Außerdem befassten sich die Teilnehmenden mit der besonderen Gefährdung älterer Menschen durch Vermögensdelikte und unseriöse Geschäftspraktiken. Die entstandenen Materialien stehen auf der Projektseite der DHPOL zum Download zur Verfügung. Dazu zählt unter anderem die Broschüre "Vollmacht, aber sicher!".
Forschungsprojekt "Aggressives Handeln unter Bewohnerinnen und Bewohnern stationärer als Herausforderung für die pflegerische Aus- und Fortbildung" (RAIL)
Das Projekt widmete sich der Prävention von aggressivem Verhalten unter Bewohnerinnen und Bewohnern in Pflegeeinrichtungen. In Kooperation mit dem Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) und der DHPOL entstanden im Jahr 2020 praxiserprobte Materialien, die auf der Website der DHPOL und auf der Website des ZQP heruntergeladen werden können.