In der Kindertagesbetreuung gibt es eine große Vielfalt an landesrechtlich geregelten Ausbildungs- und Qualifizierungsformaten. Mit 421.000 Beschäftigten ist die Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher 2019 weiterhin mit Abstand das häufigste Qualifikationsprofil in Kindertageseinrichtungen. Daneben gibt es Beschäftigte mit einer berufsfachschulischen Ausbildung (Kinderpflege, Sozialassistenz) und fachlich einschlägigen Hochschulabschlüssen.
Mit dem Ausbau der Kindertagesbetreuung wächst auch der Bedarf an pädagogischem Fachpersonal. Deshalb investiert das Bundesfamilienministerium in Fachkräfte. Mit dem Bundesprogramm "Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher" wird ein Impuls für Länder und Träger von Kinderbetreuungseinrichtungen gesetzt, um Fachkräfte zu gewinnen, bereits ausgebildete Fachkräfte im Beruf zu halten und ihre Kompetenzen zu stärken. Der Bund investiert 160 Millionen Euro für mehr praxisintegrierte vergütete Ausbildungsplätze, für eine gute Ausbildungspraxis mit professioneller Praxisanleitung und neue berufliche Perspektiven mit dem Aufstiegsbonus. Die Länder haben die Impulse aufgenommen - überall in Deutschland gibt es jetzt Angebote einer vergüteten Ausbildung zur Erzieherin beziehungsweise zum Erzieher.
Der Bundesgesetzgeber hat zudem geregelt, dass die praxisintegrierte Erzieherausbildung seit dem 1. Juli 2020 auch der Sozialversicherungspflicht unterliegt. Die jüngste Reform des Aufstiegs-BAföG, die zum 1. August 2020 in Kraft getreten ist, hat zu deutlichen Verbesserungen auch in der vollzeitschulischen Erzieherqualifikation geführt - insbesondere durch die Gewährung der Unterhaltsleistungen als Vollzuschuss.
Qualifizierte Fachkräfte
Mit dem Gute-KiTa-Gesetz wird die Qualität in der Kindertagesbetreuung weiter verbessert. Dafür investiert der Bund in den kommenden Jahren 5,5 Milliarden Euro. Alle Länder haben die für sich geeigneten Maßnahmen definiert und erhalten dafür finanzielle Unterstützung vom Bund - auch in einem eigenen Handlungsfeld "Qualifizierte Fachkräfte". Insgesamt werden mit dem Gute-KiTa-Gesetz und der Fachkräfteoffensive rund 580 Millionen Euro eingesetzt, die den Fachkräften zugute kommen.
Auch die Arbeitsmarktförderung der Erzieherberufe schreitet voran: Seit November 2020 werden die Erzieherberufe zu den sogenannten Engpassberufen der Bundesagentur für Arbeit gezählt. Damit wird die Arbeitsvermittlung befördert. Eine weitere wichtige Aufgabe ist, die vollständige und bundesweite Umschulungsförderung in die Erzieherberufe zu sichern, wie dies für die Pflegeberufe möglich ist.
Die Gehälter für Erzieherinnen und Erzieher haben sich in den letzten Jahren positiv entwickelt. Insgesamt variieren die Entgelte nach Regionen und Arbeitgebern. Der aktuelle Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit weist ein Medianentgelt (mittleres Einkommen) von 3845 Euro aus.
Zukunftsfelder für Erzieherberufe - Fachkarrieren in der frühen Bildung
Die Studie "Zukunftsfelder für Erzieherberufe - Fachkarrieren in der frühen Bildung" macht deutlich, dass sich Fachkarrieren in der frühen Bildung für alle lohnen: für die Erzieherinnen und Erzieher selbst, die gute frühe Bildung der Kinder und die Sicherung der Fachkräfte.
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