Frauen vor Gewalt schützen Formen der Gewalt erkennen

Gewalt beginnt nicht erst mit Schlägen. Auch Bedrohungen, Beschimpfungen, Belästigungen und Kontrolle durch den Partner oder die Partnerin sind Formen von Gewalt. Sie kann Menschen aller sozialen Schichten und jeden Alters treffen: Zuhause, in der Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz oder online. Betroffen von sogenannter Partnerschaftsgewalt sind vor allem Frauen, aber auch Männer.

In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt; etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder durch ihren früheren Partner.

Mädchen und Frauen mit Behinderung erleben je nach Gewaltform zwei bis dreimal häufiger Gewalt als der Bevölkerungsdurchschnitt. Fast die Hälfte hat sexuelle Gewalt in Kindheit, Jugend oder im Erwachsenenalter erlebt. Sie erfahren fast doppelt so häufig körperliche Gewalt wie Frauen ohne Behinderungen und etwa 70 Prozent bis 90 Prozent der Frauen mit Behinderungen haben bereits psychische Gewalt im Erwachsenenleben erfahren.

Das Lagebild "Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten" stellt Zahlen aus unterschiedlichen Datenquellen zusammen und ermöglicht damit einen Gesamtüberblick zu frauenfeindlichen Straftaten im Bereich der politisch motivierten Kriminalität und zu Straftaten, die überwiegend zum Nachteil von Frauen begangen werden oder in ihrer Ausprägung primär Frauen betreffen. Ausgewiesen werden insbesondere Zahlen zu Sexualstraftaten, Häuslicher Gewalt, Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, digitaler Gewalt und Femiziden.

Es folgt eine Übersicht mit Hintergründen zu verschiedenen Formen der Gewalt: