Das Bundesgleichstellungsministerium setzt sich dafür ein, dass die Qualität der Aufklärungs- und Beratungsangebote zum Thema gleichgeschlechtliche Lebensweisen und geschlechtliche Vielfalt ausgebaut wird.
Eine Übersicht:
- Das Regenbogenportal: Seit 2019 steht das Regenbogenportal des Bundesgleichstellungsministeriums LSBTIQ*-Personen, deren Angehörigen sowie fachlich, beruflich und auch privat interessierten Menschen zur Verfügung. Das Portal bietet eine stetig wachsende Datenbank mit Informationsmaterialen zu LSBTIQ*-Themen und liefert einen Überblick über bundesweite Anlaufstellen für Beratung, Selbsthilfe und Fortbildung. Es informiert auch zu den Themenbereichen Bildung, Gesundheit, Familie und Recht, gibt Hinweise auf Fachveranstaltungen und ist mit seiner bundesweiten Ausrichtung eine praktische Orientierungshilfe.
- Dialogforum Geschlechtliche Vielfalt: Das Dialogforum Geschlechtliche Vielfalt konstituierte sich 2020 auf Anregung des Bundesgleichstellungsministeriums und bestand bis 2022 aus 15 Mitgliedern, die sich schwerpunktmäßig mit Fragen der Qualität der Beratung von trans*-, intergeschlechtlichen und/oder nicht-binären Menschen und ihren Angehörigen sowie der Qualifikation von Beratenden befasst haben. Es wurde diskutiert, wie Beratungsangebote für trans*-, intergeschlechtliche und/oder nicht-binäre Menschen und ihre Angehörigen bundesweit ausgebaut und verlässlich verankert werden können. Ziel war es, die Verbreitung von Fachwissen sowie die Vernetzung von Fachkräften vor Ort zu verbessern. Hierfür wurden im Rahmen der Zuständigkeiten und Einflussmöglichkeiten ergänzende und neue Angebote abgestimmt oder angeregt. Diese Angebote sollten geeignet sein, besonders bei Fachkräften, aber auch innerhalb der Bevölkerung, Wissen aufzubauen und Unsicherheiten und Vorurteile abzubauen. Die vom Dialogforum bearbeiteten Themen werden im Rahmen der Umsetzung des Aktionsplans "Queer leben" unter Einbezug der Vorarbeiten des Dialogforums weiter bearbeitet.
- Geschlechtliche Vielfalt als Thema in Bildungslehrplänen: Wie und wie oft sind die Themen Trans*- und Intergeschlechtlichkeit in den Bildungslehrplänen und Curricula relevanter Sozial- und Gesundheitsberufe integriert? Dazu förderte das Bundesgleichstellungsministerium eine Studie der Hochschule Merseburg. Zu den Forschungsergebnissen erschien ein Policy Paper.
- Lesbische Sichtbarkeit: Lesben werden in vielen Lebenszusammenhängen marginalisiert und sind häufig mit Mehrfachdiskriminierung konfrontiert: als Frauen (Misogynie), als Lesben, als Mütter oder als Lesbian/Women of Color. Ein wichtiges Anliegen des Bundesgleichstellungsministeriums ist es daher, die unterschiedlichen Lebenssituationen von Lesben in den Fokus politischer und öffentlicher Aufmerksamkeit zu rücken. Dazu wurde im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft im November 2020 eine zweitägige Konferenz mit Fachvorträgen und Workshops veranstaltet.
- Bundesprogramm "Demokratie leben!": Im Bundesprogramm "Demokratie leben!" werden in der zweiten Förderperiode (2020 bis 2024) Einzelprojekte und erstmalig ein eigenes Kompetenznetzwerk im Themenfeld Homosexuellen- und Trans*feindlichkeit gefördert. Es bündelt Informationen, stellt fachliche Beratung bereit und soll einen Transfer von erfolgreichen Präventionsansätzen in Bundes-, Landes- und kommunale Strukturen gewährleisten.
Weitere Förderungen
Durch Förderungen des Bundesgleichstellungsministeriums konnten weitere aktuelle Themen und Handlungsfelder für LSBTIQ*-Menschen fokussiert werden, zu denen folgende Publikationen erschienen sind:
- Auswirkungen der Corona-Pandemie auf lesbische, schwule, bisexuelle, trans, intergeschlechtliche, queere und asexuelle Personen in Deutschland
- Mindeststandards zum Schutz geflüchteter Menschen in Flüchtlingsunterkünften
- Weil ich so bin wie ich bin … Vielfalt in der Pflege - ein Praxisleitfaden für stationäre und ambulante Dienste
- Curriculum zur qualifizierten Beratung von intergeschlechtlichen Menschen und deren Familien
Bereits seit 2016 fördert das Bundesgleichstellungsministerium die beiden Dachverbände Dachverband Lesben und Alter e.V. und BISS - Bundesinteressenvertretung Schwuler Senioren e.V.