Förderprogramm "Jugend erinnert"

Logo des Förderprogramms “Jugend erinnert"
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Durch das Bundesjugendministerium werden Gedenkstättenfahrten als politische Bildungsreisen an die Orte der ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager gefördert. Dabei soll die Erinnerung an den Holocaust bei nachfolgenden Generationen wachgehalten und ein Beitrag dafür geleistet werden, Jugendlichen und jungen Erwachsenen historisches Wissen, Empathie für die Opfer sowie demokratische Werte zu vermitteln. 

Für junge Menschen ist es zentral, die deutsche Geschichte zu kennen, um sich selbstbewusst für demokratische Werte und den gesellschaftlichen Zusammenhalt einzusetzen. "Jugend erinnert" leistet in Zeiten zunehmender rechtsextremer Diskurse einen wichtigen Beitrag. Gedenkstättenfahrten stärken die Erinnerungskultur und sensibilisieren Jugendliche nachhaltig für die Bedeutung von Toleranz und Vielfalt.

Ziel ist es zugleich, eine diversere Erinnerungskultur zu etablieren, die bisher ausgegrenzte Opfergruppen stärker sichtbar macht und weniger bekannte Gedenkorte erschließt. Gedenkstättenfahrten sollen zudem den Realitäten einer diversen Gesellschaft Rechnung tragen, die von Menschen unterschiedlicher Identitäten und Herkünften geprägt ist. 

Jungen Menschen den Besuch von Lernorten ermöglichen

Die Träger haben inhaltlich und pädagogisch eine breite Gestaltungsfreiheit und können sich an den Interessen und Bedürfnissen der Jugendlichen orientieren. Eine zentrale Voraussetzung für die Förderung ist eine pädagogische Konzeption einschließlich einer intensiven Vor- und Nachbereitung der Gedenkstättenfahrt. Die Fördersäule des Bundesjugendministeriums hat ein Volumen von 1,75 Millionen Euro. Konkret werden damit pro Jahr rund 200 Fahrten für über 6000 Jugendliche ermöglicht. Anträge auf Förderung von außerschulischen Fahrten sind an die Zentralstelle der Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk gGmbH zu richten.

Internationale historische Lernprojekte und Jugendbegegnungen fördern

Die Fördersäule des Auswärtigen Amtes und der Stiftung "Erinnerung Verantwortung Zukunft" fördert transnationale historische Lernprojekte mit einer Umsetzungsdauer von bis zu 18 oder 24 Monaten sowie mehrtägige Jugendbegegnungen und Fachaustausche. Die Ausschreibungen beziehen sich entweder auf historische Orte der nationalsozialistischen Verfolgung und Vernichtung oder beschäftigen sich ortsübergreifend mit zentralen Fragen europäischer Erinnerungskulturen. Um die Projektförderung können sich Gedenkstätten, Bildungseinrichtungen und Nichtregierungsorganisationen aus ganz Europa und Israel bewerben.

Gedenkstätten und Dokumentationszentren unterstützen

Die Förderlinie der Beauftragten für Kultur und Medien richtet sich an NS-Gedenkstätten und Dokumentationszentren in Deutschland. Seit 2020 ist zudem die Förderlinie zur Aufarbeitung des SED-Unrechts und seinen Folgen gestartet. Die aus diesen Mitteln geförderten Projekte zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus ermöglichen den Gedenkstätten in Deutschland die Weiterentwicklung ihrer pädagogischen Angebote. Sie haben eine Laufzeit von bis zu drei Jahren. Dabei werden junge Menschen sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren als Zielgruppen der Gedenkstätten in die Projektumsetzung einbezogen.

Eine Gruppe steht vor einem Gebäude und hält ein Plakat mit der Aufschrift "Jugend erinnert".

Bei einem Besuch der Gedenkstätte Sachsenhausen am 23. April 2024 tauschen sich Bundesjugendministerin Lisa Paus, Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Kulturstaatsministerin Claudia Roth mit Jugendlichen aus, die sich für eine starke Erinnerungskultur engagieren

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Claudia Roth, Annalena Baerbock und Lisa Paus stehen auf einer Bühne

Dabei geht es unter anderem um die Fragen: Wie halten wir die Erinnerung an die Menschheitsverbrechen der NS-Zeit aufrecht? Wie sieht die Aufarbeitungsarbeit von Jugendlichen in Deutschland aus? Und was bedeutet Erinnerungskultur in einer vielfältigen Gesellschaft?

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Lisa Paus sitzt mit Jugendlichen an einem Tisch

Die Teilnehmenden des Projekts "Jugend erinnert" in der Gedenkstätte Sachsenhausen stellen verschiedene innovative erinnerungspädagogische Konzepte vor

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Lisa Paus, Claudia Roth und Annalena Baerbock stehen vor einem Gedenkstein und halten weiße Rosen in der Hand

Im Anschluss legen die Ministerinnen gemeinsam mit den Projektbeteiligten Blumen an der ehemaligen Hinrichtungsstätte auf dem Appellplatz nieder

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Blick auf die Gedenkstätte Sachsenhausen, zwei Skulpturen stehen im Vordergrund

Jugendlichen den Besuch eines Lernortes der NS-Vergangenheit wie der Gedenkstätte Sachsenhausen zu ermöglichen, ist Ziel des Förderprogramms "Jugend erinnert"

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"Jugend erinnert" leistet seit Jahren wichtigen Beitrag

Seit 2015 fördert das Bundesjugendministerium mit Mitteln aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes Gedenkstättenfahrten von jungen Menschen im Alter von 14 bis einschließlich 26 Jahren, die außerhalb von Schule und Studium organisiert und durchgeführt werden. Das Programm “Jugend erinnert“ startete im Jahr 2019 und besteht aus drei Säulen, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dem Auswärtigen Amt und der Beauftragten für Kultur und Medien umgesetzt und stetig weiterentwickelt werden.