Am 7. Oktober startet Margit Gottstein, Staatssekretärin im Bundesgleichstellungsministerium, die Equal Pay Day (EPD) Kampagne 2023. Unter dem Motto "Die Kunst der gleichen Bezahlung" steht der hohe Gender Pay Gap von 30 Prozent im Kunst- und Kulturbereich im Mittelpunkt der Kampagne. Der Auftakt kann im Livestream verfolgt werden.
Margit Gottstein: "Es sind dieselben Strukturen, die gesamtgesellschaftlich zu einer Lohnlücke zwischen Frauen und Männern von 18 Prozent und einer Rentenlücke von 49 Prozent führen. Aber die Zeit der ungleichen Bezahlung muss ein Ende haben. Deshalb setzen wir uns im Bundesgleichstellungsministerium für eine Strategie ein, die so vielfältig ist, wie die Ursachen des Gender Pay Gaps komplex sind."
Überlieferte Rollenstereotype in Kunst und Kultur
In Kunst und Kultur zeigen sich die strukturellen Ursachen für den Gender Pay Gap besonders deutlich. Überlieferte Rollenstereotype sehen Durchsetzungsstärke und Risikobereitschaft eher bei Männern. Sie schränken die Möglichkeiten von Frauen in der Kunst ein und verhindern, dass sie Führungsverantwortung übernehmen.
Die fehlende Vereinbarkeit von Beruf und Familie macht es zudem Frauen schwer, die Mütter werden und einen Großteil der familiären Fürsorgeverantwortung übernehmen. Denn Kinderbetreuungseinrichtungen sind oft nicht auf die Arbeitszeiten im Kulturbereich eingestellt. Außerdem mangelt es an Gehaltstransparenz in Kultureinrichtungen und Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft. Mit der Equal Pay Day Kampagne 2023 sollen diese Strukturen einer breiten Öffentlichkeit bewusst gemacht und Gegenmaßnahmen benannt werden.
Equal Pay Day 2023
Die Equal Pay Day Kampagne hat das Ziel, die Aufmerksamkeit für die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern zu schärfen sowie deren Ursachen zu erforschen und zu benennen. Das Bundesgleichstellungsministerium fördert seit 2008 die Equal Pay Day Kampagne, die von den Business and Professional Women e.V. in Deutschland initiiert wird.
Der nächste Equal Pay Day findet am 7. März 2023 statt und markiert symbolisch die statistische Lohnlücke in Höhe von 18 Prozent. Bis zu dem Tag müssen Frauen umsonst arbeiten, während Männer seit dem 1. Januar 2023 für ihre Arbeit bezahlt werden.