Mehrere Programme zielen darauf ab, gemeinsam mit den Sozialpartnern, Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden der kommunalen Ebene und weiteren lokalen und regionalen Akteuren eine familienfreundliche Lebens- und Arbeitswelt zu schaffen. Dabei stehen sowohl die familienfreundliche Personalpolitik in Unternehmen als auch eine unterstützende, familienfreundliche Infrastruktur vor Ort im Fokus.
Unternehmensprogramm "Erfolgsfaktor Familie"
Mit dem Unternehmensprogramm "Erfolgsfaktor Familie" setzt sich das Bundesfamilienministerium gemeinsam mit den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft (BDA, DIHK, ZDH), Gewerkschaften (DGB) und großen Stiftungen dafür ein, dass immer mehr Unternehmen den Nutzen von Familienfreundlichkeit erkennen und unterstützt sie bei der Umsetzung. Ziel ist es, Familienfreundlichkeit zu einem Markenzeichen der deutschen Wirtschaft zu machen. Zum Unternehmensprogramm gehört auch das "Unternehmensnetzwerk Erfolgsfaktor Familie" mit mehr als 7200 Mitgliedsunternehmen. Das Netzwerk ist beim DIHK angesiedelt.
Lokale Bündnisse für Familie
Ein nachhaltiger Wandel der Gesellschaft hin zu mehr Familienfreundlichkeit kann nur gelingen, wenn alle Verantwortung dafür übernehmen. Darauf beruht das Erfolgsmodell der "Lokalen Bündnisse für Familie". Mit dem Ansatz, Partnerinnen und Partner aus vielen gesellschaftlichen Gruppen vor Ort zusammenzubringen, ist die vom Bundesfamilienministerium ins Leben gerufene Initiative Vorreiter für die Vernetzung und Aktivierung unterschiedlicher Akteure.
audit berufundfamilie
Das "audit berufundfamilie" ist ein Managementinstrument zur Förderung der familienbewussten Personalpolitik in Unternehmen. Dabei werden nicht nur laufende Maßnahmen begutachtet, sondern auch Entwicklungspotenziale aufgezeigt und eine weiterführende Hilfestellung geleistet. Alle Bundesministerien sind auditiert.
Das "audit berufundfamilie" wurde entwickelt auf Initiative und im Auftrag der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. Es steht unter der Schirmherrschaft der Bundesfamilienministerin.
Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf
Die meisten pflegenden Angehörigen brauchen in der Phase, in der sie Familie, Pflege und Beruf vereinbaren müssen, vor allem mehr zeitliche Flexibilität. Das am 1. Januar 2015 in Kraft getretene Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf berücksichtigt die Individualität jeder Pflegesituation. Die Bundesregierung hat mit diesem Gesetz einen Rahmen geschaffen, um pflegende Angehörige in ihren Aufgaben zu unterstützen. Das Pflegeunterstützungsgeld und die neuen Regelungen im Pflegezeit- und Familienpflegezeitgesetz tragen zu mehr Flexibilität und einer finanziellen Abfederung der Lohneinbußen für pflegende Angehörige bei.
Stark im Beruf - Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein
Mit dem ESF-Bundesprogramm "Stark im Beruf - Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein" verfolgt das Bundesfamilienministerium das Ziel, den Erwerbseinstieg für Mütter mit Zuwanderungsgeschichte zu erleichtern und den Zugang zu vorhandenen Angeboten zur Arbeitsmarktintegration zu verbessern.
Knapp die Hälfte der in Deutschland lebenden Mütter mit Zuwanderungsgeschichte ist nicht berufstätig, rund 65 Prozent dieser Mütter wären aber gerne erwerbstätig.
Noch gelingt es zu wenigen von ihnen, diesen Wunsch umzusetzen. Die rund 90 bundesweit aktiven Träger von "Stark im Beruf" sollen dazu beitragen, bessere Zugangsmöglichkeiten zu bestehenden Angeboten der Arbeitsmarktintegration zu schaffen und den Müttern individuelle Wege zum Einstieg in die Erwerbstätigkeit aufzuzeigen.