Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien Ausgabe 2/2019 der Fachzeitschrift BPJMAKTUELL erschienen

Wenn als Ergebnis dieser Wahrnehmung Erwachsene, ebenso wie Kinder und Jugendliche ihre Meinung nicht mehr oder nur eingeschränkt öffentlich äußern, rüttelt das an den Grundfesten der Demokratie. Die zweite Ausgabe der Fachzeitschrift BPJMAKTUELL der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) im Jahr 2019 greift den gerade in der Gesellschaft stattfindenden Diskurs auf und beschäftigt sich mit dem Schwerpunktthema „Beleidigungskultur“.

Die Sprachwissenschaftlerin Prof. Dr. Konstanze Marx erörtert dazu in einem ersten Beitrag, ob und inwiefern Verrohung und Online-Interaktion -insbesondere im Hinblick auf die Kommunikation in Sozialen Netzwerken- zusammenhängen und einen gesellschaftlichen „Tonwandel“ bedingen.

In einer weiteren Abhandlung widmen sich Prof. Dr. Jan Pfetsch und Dr. Anja Schultze-Krumbholz dem Thema Cybermobbing. Hierbei beleuchten sie vor allem die Rolle der sogenannten „Bystander“, also der „Zuschauerinnen und Zuschauer“ von Cybermobbing, die sich entweder passiv, das Cybermobbing verstärkend oder aber den Betroffenen unterstützend verhalten können.

Schließlich diskutieren sie die durch Cybermobbing resultierenden Herausforderungen für Schulen als wichtigen Entwicklungsraum für Kinder und Jugendliche. In diesem Zusammenhang werden potentielle Interventions- und Präventionsmöglichkeiten zum Umgang mit Cybermobbing im Schulkontext aufgezeigt.

Aus dem Bereich der Spruchpraxis sind ausgewählte Entscheidungen und Verfahren aus dem 1. Quartal 2019 in Leitsätzen abgebildet. Ein breites Medienecho hat beispielsweise das Online-Spiel „Rape-Day“ erfahren, welches im Zuge der vorläufigen Anordnung im Eilverfahren indiziert wurde. Im Rahmen eines Listenstreichungsverfahrens wurden ferner die Teile 1 und 3 der bekannten „Schulmädchen-Report“-Reihe aufgrund der Bagatellisierung von sexueller Gewalt und der Rechtfertigung sexueller Gewalt gegenüber minderjährigen Personen folgeindiziert.

Mit der ständigen Rubrik „ZUKUNFTSWERKSTATT“ macht die BPjM die Arbeit und Ergebnisse im Rahmen des Strategieprozesses „Digitales Aufwachsen. Vom Kind aus denken. Zukunftssicher handeln.“ transparent. Die Erkenntnisse des in der vorherigen Ausgabe des BPJMAKTUELL angekündigten Gefährdungsatlas als erstem Produkt der ZUKUNFTSWERKSTATT werden in der derzeitigen Bund-Länder-AG zur Novellierung des Jugendschutzgesetzes nutzbar gemacht.

In der Rubrik „Wissenswert“ informiert das aktuelle Heft über den im ersten Quartal 2019 erschienenen Jugendschutz- und Medienkompetenzbericht der Landesmedienanstalten. Der Bericht bietet eine Übersicht über die aktuellen Fragestellungen zum Thema Hass, Mobbing und Extremismus und stellt Maßnahmen zur Regulierung und Erkenntnisse der Medienanstalten vor.

Online abgerufen werden können die verschiedenen Artikel hier.