Von einer problematischen Social-Media-Nutzung sind laut der Studie des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) rund 1,3 Millionen Kinder und Jugendliche deutschlandweit betroffen. Auch die BzKJ beschäftigt sich intensiv mit den Chancen und Risiken der Mediennutzung von jungen Menschen, beispielsweise im Rahmen ihres Diskursformats der „ZUKUNFTSWERKSTATT“. Die BzKJ macht sich dafür stark, Kindern und Jugendlichen ein sicheres Aufwachsen mit Medien zu ermöglichen und einer maßlosen Mediennutzung bestmöglich vorzubeugen:
„Exzessives Verhalten bei der Nutzung digitaler Medien stellt eine ernsthafte Herausforderung dar. Entscheidend ist, dass wir Kinder und Jugendliche nicht nur vor den Risiken schützen, sondern ihnen auch die notwendigen Fähigkeiten vermitteln, um Medien bewusst und verantwortungsvoll zu nutzen. Eine wirksame Medienbildung wird immer unerlässlicher – sowohl im schulischen als auch außerschulischen Bereich“,
so Sebastian Gutknecht, Direktor der BzKJ.
Entscheidend dabei ist ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl den Schutz als auch die Befähigung und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen umfasst. Um dem Anstieg problematischer Nutzungsmuster entgegenzuwirken, fordert die BzKJ eine wirksame Medienbildung sowie verstärkte Zusammenarbeit von Schulen, Eltern und Fachkräften.
Außerdem müssen die Anbieter digitaler Dienste ihre Angebote vor allem für Kinder und Jugendliche sicherer gestalten und dazu stärker in die Pflicht genommen werden. Dazu äußert sich BzKJ-Direktor Sebastian Gutknecht wie folgt:
„Es ist dringend erforderlich, dass vor allem die großen Anbieter ihre Plattformen mit einer wirksamen Altersverifikation absichern, um das tatsächliche Alter der jungen Nutzenden eindeutig zu verifizieren. Nur wenn Anbieter geeignete Vorsorgemaßnahmen ergreifen, kann einer exzessiven Nutzung effektiv vorgebeugt werden. Sollte es hier keine deutlichen Verbesserungen geben, muss über gesetzliche Verschärfungen diskutiert werden.“
Über die BzKJ
Die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) setzt sich dafür ein, Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen mit Medien zu ermöglichen. Dabei handelt sie im Auftrag des Jugendschutzgesetzes (JuSchG). Zu ihren Aufgaben gehören die Indizierung von jugendgefährdenden Medien, die kontinuierliche Förderung der Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendmedienschutzes sowie die Vernetzung aller im Kinder- und Jugendmedienschutz wichtigen Akteurinnen und Akteure. Zudem bietet sie Eltern, Fachkräften, Kindern und Jugendlichen Orientierung für eine möglichst sichere Mediennutzung. Die bei der BzKJ eingerichtete und unabhängige „Stelle zur Durchsetzung von Kinderrechten in digitalen Diensten“ (KidD) überwacht die Einhaltung struktureller Vorsorgemaßnahmen (z. B. sichere Voreinstellungen, Melde- und Abhilfeverfahren etc.) von Online-Plattformen mit Sitz in Deutschland nach dem europäischen Digital Services Act (DSA).