Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Disziplinen befassten sich im Rahmen der ZUKUNFTSWERKSTATT-Veranstaltung der BzKJ mit dem Thema „Lootboxen, simuliertes Online-Glücksspiel, Skin-Gambling, Battle Passes: Games-Monetarisierung zwischen Gambling und Gaming“. Dabei standen die damit verbundenen Risiken für Kinder und Jugendliche im Vordergrund. Gemeinsam mit jungen Gamerinnen und Gamern wurden Anforderungen an einen angemessenen Schutz und unterstützende Maßnahmen für Kinder und Jugendliche beraten. Die Ergebnisse der Fachveranstaltung fließen in den Dialog der BzKJ mit relevanten Games-Anbietern ein.
Sebastian Gutknecht, Direktor der BzKJ:
„Das Thema Monetarisierungsstrategien in Online-Games verunsichert viele Jugendliche und ihre Eltern. Die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz hat vor diesem Hintergrund Expertinnen und Expertinnen im Rahmen ihrer ZUKUNFTSWERKSTATT versammelt und gemeinsam mit ihnen beraten, wie Kinder und Jugendliche vor glücksspielähnlichen Elementen in Online-Games geschützt werden können. Auf Basis dieser Ergebnisse werden wir auch mit den Anbietern von bei Kindern und Jugendlichen beliebten Games in den Dialog gehen, um angemessene Vorsorgemaßnahmen zum Schutz von Minderjährigen zu diskutieren. Denn die Verantwortung für ein sicheres digitales Umfeld für Kinder und Jugendliche liegt nicht nur bei Eltern, Staat und Zivilgesellschaft. Auch die Gaming-Anbieter müssen sie mittragen.“
Die ZUKUNFTSWERKSTATT als interdisziplinärer Debattenraum
An der Veranstaltung teilgenommen haben Vertreterinnen und Vertreter zivilgesellschaftlicher Institutionen des Kinderschutzes und der Kinderrechte, der Kinder- und Jugendhilfe sowie Expertinnen und Experten aus Suchtberatungsstellen, Ärzteschaft und Wissenschaft. Institutionen des Kinder- und Jugendmedienschutzes waren mit den freiwilligen Selbstkontrolleinrichtungen und Landesmedienanstalten ebenfalls breit vertreten.
Im gemeinsamen Plenum und in vertiefenden Workshops beschäftigten sich die Expertinnen und Experten mit Monetarisierungsmodellen der Gaming-Anbieter wie beispielsweise simuliertem Online-Glücksspiel, Battle Passes oder Lootboxen. Im Zentrum der Debatte standen die dahinterstehenden psychologischen Wirkmechanismen sowie Anforderungen an einen effektiven Kinder- und Jugendmedienschutz.
Risiken im Spannungsfeld zwischen Gaming und Gambling
In den letzten Jahren wurden vermehrt Monetarisierungsstrategien in Online-Games integriert, die (spiel-)mechanische oder optische Ähnlichkeiten mit Elementen des Glücksspiels aufweisen und entsprechende Risiken für junge Menschen bergen. Sie können zu einem Kontrollverlust über finanzielle Ausgaben führen und die Entwicklung eines dysfunktionalen oder exzessiven Spielverhaltens begünstigen. Darüber hinaus bergen gerade glücksspielähnliche Elemente die Gefahr eines Übergangs zu echtem Glücksspiel und dem damit verbundenem Risiko der Glücksspielsucht. In diesem Kontext stehen insbesondere Lootboxen wiederholt in der öffentlichen Kritik.
Über die BzKJ
Die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) setzt sich dafür ein, Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen mit Medien zu ermöglichen. Dabei handelt sie im Auftrag des Jugendschutzgesetzes (JuSchG). Zu ihren Aufgaben gehören die Indizierung von jugendgefährdenden Medien und die Überwachung systemischer Vorsorgemaßnahmen (wie z. B. sichere Voreinstellungen, Melde- und Abhilfeverfahren etc.) von Medienanbietern. Zudem vernetzt sie alle im Kinder- und Jugendmedienschutz wichtigen Akteurinnen und Akteure, fördert die kontinuierliche Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendmedienschutzes und ermöglicht Eltern, Fachkräften, Kindern und Jugendlichen Orientierung für eine möglichst sichere Mediennutzung.